Demokratische Räume – Forschungsprojekt zu den Möglichkeiten der Demokratiebildung durch städtebauliche Maßnahmen

Wie können Räume, Plätze und Gebäude in Städten und Gemeinden zur Demokratiebildung, Erinnerungskultur und gesellschaftlichen Teilhabe beitragen? Dieser relevanten Frage widmet sich das Forschungsprojekt Demokratische Räume, das Survey Research & Evaluation 2025/26 im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) durchführt. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass demokratische Werte und Institutionen weltweit – so auch in Deutschland – zunehmend unter Druck geraten und es gesamtgesellschaftlicher Anstrengungen bedarf, diese zu schützen und zu stärken. Auch der Städtebau kann hierzu einen Beitrag leisten. Demokratische Räume – verstanden als alltägliche Orte der Begegnung, des Austauschs und des gesellschaftlichen Aushandelns – gelten als zentrale Stützen einer lebendigen Demokratie.
Im Fokus des Projekts steht die Weiterentwicklung des Konzepts demokratischer Räume aus städtebaulicher Perspektive. Ziel ist es, ihre spezifischen Qualitäten und Entstehungsbedingungen zu untersuchen und darauf aufbauend praxisnahe Handlungsempfehlungen zu erarbeiten. Dabei stehen folgende Leitfragen im Mittelpunkt:
- Was sind demokratische Räume und wie lassen sie sich typisieren?
- Welche Akteure sind an der Entstehung und Entwicklung demokratischer Räume beteiligt und durch welche Aushandlungsprozesse werden sie geprägt?
- Wie können demokratische Räume gestärkt, geschützt und nachhaltig gestaltet werden?
Zur Beantwortung dieser Fragen wird zunächst eine Dokumentation des interdisziplinären Forschungsstands erstellt. Daran schließen sich Interviews und Fachgespräche mit Expertinnen und Experten an, um dann in Bezug auf eine Auswahl demokratischer Räume Befragungen mit den zuständigen Akteuren und Stichproben von Nutzerinnen und Nutzern durchzuführen. Dabei fließen sowohl wissenschaftliche als auch praktische Perspektiven – etwa aus Soziologie, Stadtplanung, kultureller Bildung und der sozialräumlichen Praxis – ein.
Unter der Leitung von Prof. Bernd Wegener und Moritz Fedkenheuer verfolgt das Forschungsteam das Anliegen, fundierte Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie demokratische Räume erkannt, beschrieben und vor allem gestärkt und geschützt werden können – als Orte einer offenen, partizipativen und resilienten Stadtgesellschaft.
Nähere Auskünfte erteilen gerne: Moritz Fedkenheuer und die Projektmitarbeiterinnen Anna Ohrt und Lilli Alexa Braunisch.