Funktionswandel des Wohnens. Wohnbedürfnisse nach der Coronakrise
Die Coronakrise hat unseren Alltag entschieden verändert. Sie hat entsprechend nicht nur die medizinische und epidemiologische Forschung herausgefordert, sondern insbesondere auch zu einer Fülle von gesellschaftswissenschaftlichen Untersuchungen Anlass gegeben. Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD), der die Nachnutzung von Forschungsdaten organisiert, führt zurzeit über 300 Studien und Initiativen zur Erforschung der gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in Deutschland auf, darunter 127 Untersuchungen mit repräsentativ angelegten, zum Teil bundesweiten Befragungen. Das Themenspektrum ist breit und umfasst u. a. die Wissenschaftsbereiche Wirtschaft, Soziologie, Psychologie, Bildungs- und Gesundheitsforschung. Zu den architektonischen, wohnsoziologischen und stadtplanerischen Konsequenzen allerdings werden keine Projekte registriert. Diese Lücke in der Krisenforschung im Architekturbereich soll jetzt mit einem Projekt zur Erforschung der Wohnbedürfnisse in Nach-Coronazeiten geschlossen werden. Untersucht werden sollen die Wohnbedürfnisse der allgemeinen Bevölkerung in Deutschland als Reaktion auf die während der Krise gemachten Erfahrungen. Welche Vorstellungen von zukünftigem Wohnen haben die Menschen angesichts der Veränderungen in der Berufs- und Alltagswelt, die die Krisenzeit überdeutlich in den Blick hat treten lassen und von deren Nachhaltigkeit alle Beobachter ausgehen? Im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung der Bundesregierung wird dazu das Projekt „Funktionswandel des Wohnens. Bestandsaufnahme und aktuelle Wohnpraxis mit dem Ziel der Projektion zukünftigen Wohnbedarfs“ gefördert. Das Projekt steht unter der Leitung von Prof. Bernd Wegener, Humboldt-Universität zu Berlin, in Zusammenarbeit mit Dr. Hans Drexler vom Architekturbüro Drexler Guinand Jaustin Architekten in Frankfurt am Main.
Hier geht es zur Projektseite der Zukunft Bau Initiative. Der Abschlussbericht ist als download verfügbar.